Bier zapfen von unten

Wer die Sendung „Höhle der Löwen“ kennt, der durfte eine genaue Vorstellung der Bierzapfanlage von unten erleben. Das Start-up Bottomsupbeer hat eine neue Bierzapfanlage entwickelt, welche das Bierglas von unten befüllt. In der Höhle der Löwen fand er keinen Investor, da er für fünf Prozent der Firma 500.000 Euro verlangte, obwohl er das System nur in Europa vertreiben darf, da die Rechte für die USA ein Amerikaner aus Seattle besitzt.
Wie funktioniert das Befüllen der Biergläser von unten?
Es gibt ein Loch im Boden der Becher. Das Loch ist normalerweise mit einem Magneten verschlossen. Der Magnet hält sicher an seinem Platz, weil er mit einem Metallring an Ort und Stelle gehalten wird. Die Bierzapfanlage kann diesen Magnet zur Seite schieben und den Becher mit Bier füllen.
Wenn der Becher die Bierzapfanlage verlässt, ist die Öffnung wieder auslaufsicher verschlossen. Aufgrund dieser Technik gibt es leider keine Biergläser, sondern Bechern. Das Problem wurde gelöst und es gibt Gläser, welche von unten befüllt werden können.
Welche Vorteile hat das Bier zapfen von unten?
Der Hersteller Bottomsupbeer wirbt mit zwei gravierenden Vorteilen. Der erste Vorteil ist, dass beim Bier zapfen von unten weniger Kohlensäure entweicht. Dadurch entsteht zwar weniger Schaum, aber das Bier soll länger frisch schmecken. Der andere Vorteil ist, dass das Bier zapfen von unten extrem schnell gehen soll.
Für Profis aus der Gastronomie geeignet?
Auf den ersten Blick würde man sagen, dass die Bierzapfanlage von unten – kurz BUB-Schanksystem, nur eine Spielerei für zu Hause darstellt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Mit der Bierzapfanlage von unten ist ein Bierglas in nur vier Sekunden gefüllt.
Dazu kommt, dass das Bier zapfen von unten wesentlich leichter ist als das herkömmliche Zapfen des Bieres von oben. Das bedeutet, bei einer großen Veranstaltung können auch ungelernte Kräfte schnell ein perfektes Bier zapfen.
Wer von oben ein perfektes Bier zapfen möchte, der braucht etwas Übung und ein paar Minuten Zeit. Wenn der Geschmack die Bier-Fans überzeugen kann oder wenn das schnelle Zapfen eines immer gleichen guten Bieres punktet, könnte es der Renner auf Großveranstaltungen oder in Diskotheken werden.
Gab es schon einen Testlauf mit der Bierzapfanlage von unten?
Ja, der erste Einsatz fand bei einem Hallenfußball-Turnier statt. Dadurch durfte die Hachen-Brauerei, welche im Westerwald ansässig ist, von sich sagen: „Wir sind die ersten, welche das neue System bei einer Veranstaltung genutzt haben. Sogar die ersten Nutzer dieser Bierzapfanlage weltweit.“
Die Biersommeliers von Bier.de bestätigen die Vorteile, mit denen auch der Hersteller wirbt. Es gibt kein Bier, wo es nur Schaum im Glas gibt. Alle Biere sind perfekt gezapft. Das Bier bleibt lange frisch und lecker. Auch das schnelle Zapfen des Bieres klappte völlig unproblematisch. Lobend erwähnt wurde, dass kaum etwas Verkleckert werden kann.
Gibt es auch Nachteile bei der Bottoms Up-Bierzapfanlage?
Es gibt keine direkten Nachteile. Was man allerdings bedenken muss, es werden spezielle Becher benötigt, welche natürlich teurer sind als die üblichen Biergläser. Dann muss bedacht werden, dass auch eine spezielle Bierzapfanlage benötigt wird, um von den Vorteilen profitieren zu können.
Trotz der neumodischen Bierzapfanlage müssen die Betreiber nicht auf Individualität verzichten, denn die Gläser können mit den persönlichen Logos dekoriert werden, sogar mehrfarbig. Die Bierzapfanlage wird in der Regel nicht zu sehen sein, da diese von unten arbeitet.
Aldi, Lidl und Co mischen mit
Aldi hat die besondere Zapfanlage an gewissen Aktionstagen im Angebot. Auch bei Amazon oder eBay gibt es Bottoms Up-Bierzapfanlagen zu kaufen. In die Anlage passt zumeist ein Bierfass mit fünf Litern Volumen. Bei dem Zapfsystem sind vier Gläser inklusive und fünf CO2-Patronen.
Gläser sollten es wahrscheinlich ein paar mehr sein. Die Gäste werden bestimmt staunen, wie schnell die Gläser von untern mit leckerem Bier befüllt sind. Leider gibt es eine Kühlfunktion, das Bier bleibt bis zu acht Stunden kalt.