PayPal Accounts – Fake Account erstellen möglich?

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PayPal ist eine der beliebtesten und verbreitetsten Zahlungsmöglichkeiten im Internet. Durch das bequeme online Shopping ist die virtuelle Zahlungsabwicklung immer wichtiger geworden. Denn in dem Moment, wo der Kauf getätigt ist, wird die Bezahlung ausgeführt. Dadurch hat man nicht Wochen später eine Rechnung in der Post, die man noch begleichen muss. In Deutschland wird dafür am häufigsten PayPal verwendet. Bei PayPal Accounts kann man mit seinem Girokonto ganz einfach über eine E-Mail-Adresse und eine Telefonnummer bei PayPal ein Konto einrichten.

Wenn man auf einem Onlineshop dann beim Kauf als Zahlungsmethode auswählt, kann sich mit seiner E-mail Adresse und seinem Passwort anmelden und die Zahlung bestätigen. Weiter muss man nichts tun, und die meisten online Shops bieten PayPal auch als Zahlungsmethode an. Aber gerade, weil die Anmeldung und Bezahlung so simpel ist, gibt es natürlich aber auch immer wieder Versuche, den Nutzer und die Plattform zu betrügen.

PayPal Accounts – Betrug durch Kontodaten Fremder

Eine seit dem letzten Jahr berüchtigte Betrugsmöglichkeit ist die Erstellung eines Fake Accounts bei PayPal. Damit ist die Erstellung eines PayPal Accounts gemeint, bei dem eine Bankverbindung verwendet wird, die bereits in einem anderem PayPal Account eingetragen ist. Das klingt doch erst einmal normal. Das Problem hierbei ist aber, dass sich eine Reihe von Leuten mit den Bankdaten der Konten anderer bei PayPal einen Account eingerichtet haben. Sie haben also Kontodaten gestohlen, um über ein fremdes Girokonto bezahlen zu können. Jegliche Einkäufe im Internet wurden dann durch ein Konto und mit Geld gezahlt, dass ihnen nicht gehörte.

Gerade da PayPal die Verknüpfung eines Kontos mit mehreren Accounts ermöglicht, ist so ein Betrug Kinder leicht. Niemand ahnt eine illegale Nutzung, wenn die Plattform keine Regeln solch einer Nutzung für den Kunden hat. Aufgefallen ist diese Sicherheitslücke deshalb erst bei zwei Thüringer Betrügerinnen, die bei ihren illegalen Machenschaften von der Polizei ertappt worden sind.

PayPal Accounts Fake Profile und Scam Mails

Bei den ertappten Fake Account Betrügern handelt es sich um Daniela W. und Juliane L., die vom Juli 2017 bis zum Juli 2019 illegal aktiv waren. Gesucht wurden sie wegen Computerbetrug und Fälschung beweiserheblicher Daten.

  • Das Erstaunliche jedoch an diesem Betrugsfall ist die Tatsache, dass die beiden Frauen keine aufwendigen Hack Methoden verwendet hatten, um den Betrug durchzuziehen.
  • Sie haben schlicht und einfach mithilfe von Online-Marktplätzen (wie z. B. eBay) die Kontodaten von den Verkäufern dort bekommen unter dem Vorwand, das Geld für die angebotene Ware überweisen zu wollen.
  • Danach konnten sie mit den erlangten Daten fremder Konten einfach PayPal accounts unter einem anderen Namen erstellen und mit diesem im Internet Zahlungen tätigen.
  • Außerdem waren die beiden Betrügerinnen nicht bei diesem Fake-Account Betrug ertappt, sondern aus anderen Gründen von der Polizei gesucht und gefasst worden.
  • Erst durch Zufall stieß man im Nachhinein auf die Nutzung der fremden Konten über PayPal Accounts.

Nicht überraschend hat der Fund viele Kunden von PayPal und natürlich auch die betroffenen Opfer des Betrugs entrüstet. Eine solche fremde Nutzung der eigenen Kontodaten bei einem Dienstleister, bei dem man wahrscheinlich noch selbst registriert ist und den man nutzt, sollte nicht so einfach möglich sein, ohne dass es jemandem auffällt. Aber warum fällt es denn nicht auf?

Stellungnahme zum PayPal Account – Fake Account Betrug

Die Stellungnahme von PayPal zu dem Zusammenhang bietet Einblick. Denn da mehrere PayPal Accounts z. B. von einem Ehepaar eröffnet werden, das einen eigenen Account aber auch einen gemeinsamen Account haben möchte, handelt es sich dabei um keinen Betrug. Auch eine neue Anmeldung eines Accounts derselben Person mit einer neuen E-Mail-Adresse, aber denselben Kontodaten führt zu doppelter Nutzung. Aufgrund dessen sei eine mehrfache Nutzung der gleichen Kontodaten nicht zwingend ein Zeichen von Betrug und würde deswegen nicht auffallen.

Das klingt erst einmal logisch, oder? Aber auffallend ist jedoch das die persönlichen Daten der Fake Accounts wie der Name, Wohnsitz oder E-Mail-Adressen nicht mit den anderen PayPal accounts der gleichen Kontodaten übereingestimmt haben. Denn auch bei Eheleuten müsste entweder der Nachnahme oder zu minderst die Wohnadresse übereinstimmen. Bei neuen Anmeldungen derselben Person sogar fast alle Daten.

Eine Lösung für dieses Sicherheitsproblem bietet PayPal den Kunden leider nicht an. Es wird lediglich von einer Zusammenarbeit mit den Behörden wegen einer Verfolgung von mutmaßlichem Betrügen gesprochen. Man geht also gegen das Resultat vor und nicht gegen das Sicherheitsproblem an sich.

Folgen der Betruge für das Unternehmen und Nutzer

Aufgrund der Reaktion von PayPal, die keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen des Dienstes zu folge hatten, sind einige User mit PayPal zurecht verunsichert. Die Bezahlung im Internet durch PayPal sei zwar einfach und bequem, aber zu welchem Preis? Wenn ein Betrug nicht nur nicht verhindert werden kann, sondern auch nicht bemerkt wird, sind die Nutzer machtlos. Zumal auch eine sträfliche Verfolgung nicht zwingend erfolgreich ist. Eine eigene ständige Kontrolle der Abbuchungen auf dem Konto durch PayPal bringt etwas Sicherheit, da fremde Abbuchungen erkannt werden können, schützt das Konto aber jedoch nicht vor solchen Straftaten.