Inselprobe – Was ist das?

inselprobe header

Sicher, Kaffee ist Geschmackssache. Und da Geschmäcker nun mal verschieden sind, scheint es nicht möglich zu sein, Kaffee zu bewerten. Doch wie wäre es, wenn es tatsächlich Kriterien gäbe, Kaffee objektiv zu bewerten? Und was hat eine Inselprobe damit zu tun?

In der Tat gibt es Richtlinien, nach denen ein Espresso bewertet werden kann. Allerdings ist damit nicht gesagt, dass der nach diesen formalen Kriterien als am besten bewertete Kaffee auch dem Kaffeetrinker am besten schmeckt. Da kommen wieder die unterschiedlichen Geschmäcker zum Tragen. Doch nach welchen Kriterien wird bewertet?

Was ist eine Inselprobe?

Was macht eine Insel aus? Folgendes Bild veranschaulicht das. Umgeben von Wasser, Wellen, dem Meer gibt es ein paar Quadratmeter Sand, vielleicht mit einer Palme darauf, die nicht untergehen. Sie sind immer oberhalb des Wassers.

Ein guter Espresso hat an seiner Oberfläche eine wenige Millimeter dicke Crema, die eine schöne braune Färbung hat. Eine weniger perfekte Crema ist hell. Fehlt die Übung, hilft die Inselprobe die Qualität der Crema zu testen. Dabei wird ein Espressolöffel voll Zucker auf die Crema gegeben. Wie die Insel im Meer soll der Zucker auf dem Kaffee verbleiben.

Bei einer minderwertigen Crema gelingt die Inselprobe nicht. Bei der Durchführung der Inselprobe sinkt der Zucker in die Tasse hinab. Bei einer guten Crema bleibt der Zucker bei der Durchführung der Inselprobe auf der Kaffeeoberfläche lange liegen.

Wie erkennt man guten Kaffee?

kaffee crema

Für eine qualitative Bewertung kann man Punkte auf einen formalen Fragebogen extra für Espressokaffee vergeben. Ein Beispiel wäre der Bewertungsbogen der Baristameisterschaften. Folgendes wird dabei untersucht – das sind vier Kriterien, wonach man Kaffee objektiv bewerten kann:

Die Bohnen

Die Grundlage des Kaffees sind natürlich die Kaffeebohnen. Deshalb ist ihre Qualität natürlich entscheidend.

  • Welche Farbe haben die Bohnen?
  • Sind die Bohnen etwa gleich groß?
  • Gibt es viele Bruchstücke?

Kaffeebohnen und Espressokaffeebohnen unterscheiden sich in der Länge der Röstung. Und dennoch unterscheidet die Röstung der Espressobohnen über die Qualität.

Die Röstung

  • Wie hell oder dunkel ist die Röstung?
  • Sind die Bohnen gleichmäßig hell oder dunkel?
  • Sind die Bohnen sehr dunkel oder (teilweise) verbrannt?

Die Extraktion

Der Wasserdruck oder die Extraktion spielt ebenfalls eine große Rolle für die Qualität.

  • Wieviel Gramm Kaffee wird verwendet?
  • In wieviel Sekunden durchzieht das Wasser bei welchem Druck den Kaffee?
  • Hat sich eine Crema gebildet?
  • Wäre eine Inselprobe durchführbar?

Der Geschmack

Die Inselprobe hängt also mit der Extraktion des Kaffees zusammen. Nun ist der Kaffee aufgebrüht. Bleibt noch die Qualität des Geschmacks zu beurteilen. Auch das geschieht nach offiziellen Kriterien.

  • Balance zwischen süß und sauer
  • Woran erinnert der Geschmack des Kaffees?
  • Hat der Kaffee überhaupt einen Flavor?
  • Wie komplex ist der Kaffeeflavor?
  • Ist die Geschmackstextur rund?
  • Wie ist der Nachgeschmack?

Was ist der Unterschied zwischen Espresso und Macchiato?

Bei einem Macchiato wird warme Milch aufgeschäumt und anschließend der Milchschaum dem Kaffee zugefügt. Allerdings gibt es viele Varianten des Macchiato. Beliebt ist zum Beispiel auch, dem Espressokaffee nur etwas kalte Milch zu zufügen. Gerade an heißen Tagen kann das angenehm sein.

Aber auch eine Kombination aus Milch und Milchschaum ist denkbar. Ein Unterschied besteht allerdings zwischen einem Macchiato und einem Latte Macchiato. Die Frage ist, ob eine Inselprobe auch bei einem Macchiato möglich ist?

Möglich ist eine Inselprobe sicherlich, aber ob sie auch sinnvoll ist? Schließlich ist die Milch ja aufgeschäumt. Sie sollte also wie eine gute Crema den Zucker tragen können. Es sei denn das Aufschäumen war fehlerhaft. Inselprobe hin oder her, insgesamt erhält die Tasse Kaffee erst durch gutes Umrühren ihren vollen Geschmack.